Erntelied

Grünes Laub ist schon recht selten,
denn jetzt beginnt es, still zu welken,
buntes Laub, es fällt von Bäumen,
vom goldenen Herbst wir nun träumen.
Ich fühl den Herbstregen, den feuchten.
Das Weinlaub, es will rot uns leuchten.

Das Rauschen vom roten Weinlaub
dringt sanft und still an mein Ohr,
und im Rauschen vom roten Weinlaub,
hör ich schon den lustigen Winzerchor.
Erntelied, es klingt von ferne,
und ich höre es so gerne.

Prall, saftig und süß sind die Reben,
sie werden köstlichen Wein uns geben.
Gefüllt mit Birnen, Äpfeln und Trauben,
der Korb, das könnt ihr mir glauben.
Gelb, braun, orange und rot die Blätter
nasskalt wird bald schon das Wetter.

Erntezeit die schnell zu Ende geht,
der Wind über abgeerntete Felder weht.
Im hohlen Kürbis abends die Kerze leuchtet,
und das Erntelied, es erklingt so froh und helle.
Der Weinkrug kreiset in der Runde schnelle,
dass edler Göttertrank die Kehle uns befeuchtet.

Verworren sind die Sinne vom Rebentrank,
froh für die Erntegaben wir sagen Dank.
Erntelied, es klingt von ferne,
und ich höre es so gerne.
Fröhlich dringt an mein Ohr,
jetzt der lustige Winzerchor.